Die prophetischen Worte des Literatur -Nobelpreisträgers Odysseas Elytis
Odysseas Elytis, 2.11.1911, † 18.3.1996 |
von Rainer Brunath, HH, 8.8.2020
Im Zweiten Weltkrieg war Odysseas Elytis ein Kämpfer für die griechische Unabhängigkeit und nahm am griechischen Widerstandskampf teil. Er schrieb damals das Werk: „Heroischer und elegischer Gesang für den Leutnant, der im Albanienfeldzug verloren ging“.
1959 schloss er Freundschaft mit Mikis Theodorakis, der sein Werk Axion esti als Volksortorium bearbeitete. In den Jahren zwischen 1960 und 1980 veröffentlichte Elytis eine Vielzahl von Gedichtsammlungen und Dichtungen und 1979 wurde Elytis der Nobelpreis für Literatur verliehen.
Anlässlich einer Pressekonferenz während der Verleihung des Nobelpreises in Stockholm sagte Odysseas Elytis einen prophetischen Satz:
„Das ist Barbarei. Ich sehe sie getarnt unter gesetzlosen Bündnissen und vorbestimmten Versklavungen kommen. Es geht vielleicht nicht um Hitlers Öfen, aber um die methodische und quasi-wissenschaftliche Unterwerfung des Menschen. Seine absolute Erniedrigung. Seine Schande„.
Ja, er sah sie kommen, die unter höchster Geheimhaltung und unter Ausschluss der Öffentlichkeit, der Völker Europas, ausgehandelten Bündnisse der Imperialisten, die unter dem Deckmantel des Freihandels höchste Profite für die Initiatoren dieser Abkommen, wie CETA zwischen Kanada und der EU, garantieren sollen und die gewachsene lokale Wirtschaftskreisläufe ruinieren würden.
Und er sah voraus, dass das europäische politische Personal der Imperialisten die Abstimmungen der Völker darüber, sollten sie in dem einen oder anderen Fall unausweichlich sein, solange wiederholen werden, bis ihnen das Ergebnis in den Kram passen würde.
Ja, wir erleben seine prophetischen Worte täglich und wir haben es erlebt: das nicht unwirksame propagandistische Trommelfeuer in die Hirne der Menschen in Europa vor Referenden und immer wieder das unerklärliche Umfallen der Volksvertreter in den parlamentarischen Abstimmungen, wie jetzt wieder im EU-Parlament, wo die Mehrheit der Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/ Nordische Grüne Linke für die Annahme der Entschließung des Europäischen Rates über den europäischen Rüstungs- und Verteidigungsfond befand. Und das obwohl diese „Linken“ mit einer klaren antimilitaristischen Haltung in die Europawahl gegangen waren. Profiteure werden wieder mal die Waffenschmieden sein. Und man fragt sich, wie viel kriminelle Energie notwendig gewesen ist, um die Umfaller dieser Partei (es waren 29 von 39) von der „richtigen Abstimmung“ zu überzeugen.
Und seit Neuestem steht Zypern im Rampenlicht der CETA-Lobbisten, der Profiteure aus Kanada und der EU. Volksvertreter in Nikosia hatten am 6.8.2020 die Gültigkeit des EU-Kanada-Handelsabkommen (CETA) für Zypern abgelehnt.
Doch, dabei bleibt es nicht. Zypriotische Regierungsbeamte sagten voraus, dass Nikosia versuchen werde, einige Ausnahmeregelungen für zypriotische Produkte auszuhandeln, bevor das Abkommen dem Parlament zu einem späteren Zeitpunkt erneut zur Genehmigung vorgelegt wird.
Man kann darüber Wetten abschließen, ob Odysseas Elytis auch in diesem Fall Recht behalten wird. Freuen würde er sich über den Ausgang der Wette nicht.